Planet 10
Planet 10 ist ein Kulturverein und partizipatives Hausprojekt in Wien. 2009 mit Hilfe von Direktkrediten und Spenden gekauft, bietet Planet 10 heute allg. benützbare Vereinsräume sowie Wohnraum für 4 Erwachsene und 3 Kinder in 4 Wohnungen. Aber es braucht mehr Zugang zu leistbarem Wohnen für Alle in anti-diskriminierenden Strukturen. Gemeinsam mit GABU Heindl Architektur planen wir bis zu 6 Obergeschosse aufzubauen und so mehr Wohnraum zu schaffen für die, die es am nötigsten brauchen. Mit einigen Spenden ging es los. Jetzt suchen wir weitere Unterstützer:innen.
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AuftraggeberInnen Kulturverein Planet 10
Planungszeit seit 2023
Planungsteam Gabu Heindl, Birgit Miksch, Elena Mali, Hannah Niemand, Selin Selina
Bilder GABU Heindl Architektur
Ein berühmtes Mural
Die Künstler:innen Amoako Boafo und Ani Ganzala gestalteten 2016 ein besonderes Mural (430 × 287,5cm) im Veranstaltungsbereich des Hauses. Entstanden in Boafos Studienzeit in Wien an der Akademie der bildenden Künste, ist das Werk des mittlerweile international erfolgreichen Ghanaischen Malers von immensem Wert. Im Herbst 2024 zeigt das Untere Belvedere Museum die erste institutionelle Ausstellung zum künstlerischen Schaffen Amoako Boafos (* 1984 in Accra) in Europa.
belvedere.at/amoako-boafo
Dieses Wandgemälde hat bereits eine Glasschutzwand erhalten und soll auch im Aufbau erhalten bleiben. Planet 10 bietet die Möglichkeit, das Mural käuflich zu erwerben. Beide Künstler:innen unterstützen mit diesem speziell für Planet 10 geschaffenen Kunstwerk das Projekt und architektonische Vorhaben, in dem sie auf ein Honorar oder den Kaufpreis zu Gunsten von Planet 10 verzichten.
Das Haus
Planet 10, das ist ein ehemaliges Fuhrwerkhaus. Umgeben von mehrstöckigen Wohnhäusern ist es zentral gelegen im 10. Wiener Gemeindebezirk zwischen Hauptbahnhof, Viktor-Adler-Markt, dem neuerschlossenen Stadtentwicklungsgebiet Sonnwendviertel und der lebendigen Fußgängerzone zwischen den U-Bahnhöfen Reumann- und Keplerplatz, die von verschiedensten Bevölkerungsgruppen genutzt wird. Das Haus wurde bezugsfertig gekauft, von Bewohner:innen und Vereinsmitgliedern renoviert und um Rampen und ein barrierefreies WC erweitert. Nun soll das Haus instandgesetzt werden und einen NEUEN AUFBAU erhalten, damit der Planet10 wachsen kann.
Finanzierung
Das Haus hat Planet 10 mit Hilfe von Direktkrediten und Spenden 2009 gekauft. Sehr bald schon wurde klar, dass 4 Wohnungen nur ein Anfang sein können. Die Idee, das Haus auszubauen, gab es von Anfang an. Die Option war beim Kauf ein großer Wunsch. Daher wurde eine mögliche Aufstockung des zweistöckigen Bestandsgebäudes bereits damals architektonisch abgeklärt. Dieses Vorhaben scheint nun greifbar, da der Verein 2022 eine große Spende erhalten hat, die der Startschuss für neue Planungen ist.
Lieber 1.000 Freund*innen im Rücken als eine Bank im Nacken, lautet einer unserer Leitsprüche.
Denn Direktkredite sind ein wesentlicher Pfeiler für uns. Ein direkt ausgeliehener Betrag ohne den Umweg über eine Bank zu individuell vereinbarten Konditionen (Höhe, Laufzeit, Zinsen). Planet 10 wurde vom Mietshäusersyndikat Deutschland in der Gründung unterstützt, und nicht zuletzt die zinsfreien (zinsniedrigen) Direktkredite vieler Einzelpersonen haben das Projekt überhaupt erst ermöglicht. Das Haus, das im Besitz des gemeinnützigen Kulturvereins Planet 10 ist, soll in naher Zukunft dem Mietshäusersyndikat-ähnlichen österreichischen ‘Habitat’ zugeführt werden, um das Haus permanent dem Markt zu entziehen. Das heißt, auch für mittellose Personen eine selbstbestimmte Form des Wohnens zu gewährleisten, Wohnraumspekulation zu verhindern und Eigentum zu neutralisieren.
Für Wen?
Die gemeinnützigen Aktivitäten von Planet 10 sind Wien-weit und darüber hinaus bekannt, bei Geflüchtetenunterstützungskontexten, queer-migrantischen Supportstrukturen oder queer-feministischen Kollektiven. Im Haus werden derzeit 9 Sprachen gesprochen. Von den Bewohnenden sowie den Aktivist:innen, die gemeinsam ehrenamtlich das Haus, Veranstaltungen, die Instandhaltung u.v.m. organisieren. Die Wohnungen stehen Personen zur Verfügung, die am Wiener Wohnungsmarkt massiven Diskriminierungen ausgesetzt sind und die, neu in Wien und durch strukturellem Rassismus benachteiligt, schwer Fuß fassen können. Das Haus ist in verschiedenen Communities sehr gut eingeführt, mehrsprachig, intersektional, partizipativ und barrierefrei.
